Nationale Wahlen vom 03. März 2024

Renten-Initiative

Aktuelles Rentensystem

Unser aktuelles Rentensystem beruht auf drei Säulen:

Erste Säule: Staatliche Vorsorge

  • Ziel: Existenzsicherung
  • Umsetzung: gewährleistet durch die AHV mit Einnahmen aus der Wirtschaft und der Mehrwertsteuer sowie Beiträgen von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und Versicherten.

Zweite Säule: Berufliche Vorsorge

  • Ziel:  Anhebung des Lebensstandards im Alter
  • Umsetzung: finanziert durch Beiträge von Arbeitgebenden und -nehmenden

Dritte Säule: Private Vorsorge

  • Ziel: Persönliches Sparen und Anhebung des Lebensstandards im Alter
  • Umsetzung: gebundene oder freie Selbstvorsorge bei einer Bank oder Versicherung (freiwillig)

 

Problematik der AHV- Finanzierungslücke

Die AHV-Rente ist für alle Personen mehr oder weniger gleich hoch, unabhängig davon, wie viel sie einbezahlt haben. Dafür braucht es ein sogenanntes Umlageverfahren innerhalb der AHV. Dies funktioniert gut, solange das Verhältnis der einbezahlenden und der rentenbeziehenden Personen stabil bleibt. Jedoch steigt einerseits die Lebenserwartung und anderseits geht momentan die Babyboomer-Generation in Rente, wodurch das Umlageverfahren an seine Grenzen stösst.

Lösungsvorschläge

Damit die Altersvorsorge auch in Zukunft gesichert ist, kann an verschiedenen Orten angesetzt werden. Möglichkeiten wären beispielsweise eine Beitragserhöhung, eine Rentenkürzung, einer zusätzlichen progressiven Finanzierung über den Bund (z.B. in Form von Steuern) oder eine Verlängerung der Arbeitszeit.

Renteninitiative

Genau bei dieser letzten Möglichkeit setzt die von den Jungfreisinnigen lancierte Renteninitiative an. Sie will das Rentenalter an die Lebenserwartung knüpfen. Bis 2032 soll das Rentenalter so auf 66 Jahre angehoben werden und ab 2033 soll es mit dem Faktor 0.8 gegenüber der Lebenserwartung steigen.

Nein-Parole der JEVP

Die Junge EVP entscheidet die Nein-Parole zur Initiative. Dies insbesondere aus folgenden Gründen:

Nicht alle Personen sind körperlich und psychisch im Stande noch länger zu arbeiten. Diejenigen, die dies gerne noch tun würden, haben heute schon die Möglichkeit, übers Rentenalter hinaus eine berufliche Tätigkeit weiterzuverfolgen.

Ältere Arbeitslose haben es schwierig, eine neue Stelle zu finden. Der Arbeitsmarkt ist schlecht ausgerichtet in diesem Sinne. So würde eine Erhöhung des Rentenalters zu einem Anstieg an Arbeitslosigkeit im Alter führen.

Schon heute gehen viele Personen vor dem eigentlichen Pensionsalter in Rente. Bei der Erhöhung des Rentenalters wären die Menschen die Leidtragenden, die sich eine Frühpensionierung nicht leisten können.

 

Initiative für eine 13. AHV-Rente

Problematik

Die Lebenshaltungskosten steigen momentan in der Schweiz. Die AHV reagiert auf dieses Phänomen, indem alle zwei Jahre die Renten an die Teuerung angepasst werden. Im Art. 112 der Bundesverfassung steht, dass die AHV existenzsichernd sein muss. Dies ist momentan jedoch nicht bei allen Personen der Fall. In solchen Situationen gibt es die Möglichkeit, Ergänzungsleistungen zu beziehen, was auch häufig gemacht wird. Besonders grosse Unterschiede in Bezug auf die vorhandenen finanziellen Mittel im Alter bestehen zwischen den Geschlechtern: Viele Frauen haben keine zweite Säule, weswegen sie von der ersten Säule abhängig sind.

Initiative für eine 13. AHV-Rente

Die minimale Anpassung an die Teuerung alle zwei Jahre sei nicht ausreichend für die Existenzsicherung vieler Rentnerinnen und Rentnern. Die Initiative für eine 13. AHV-Rente der JUSO fordert daher nun analog zum heute häufig üblichen 13. Monatslohn, eine 13. AHV-Rente zu schaffen. Da die AHV tiefe Verwaltungskoten habe, mache es Sinn, bei dieser Institution und nicht z.B. bei der dritten Säule anzusetzen. Die Finanzierung der 13. AHV-Rente könne gesichert werden einerseits dadurch, dass wir momentan eine Produktivitätssteigerung in der Arbeitswelt haben und anderseits durch eine mögliche minimale Erhöhung der Beiträge.

Nein-Parole der JEVP

Die Junge EVP gibt auch für diese Initiative die Nein-Parole. Es entspricht zwar der Tatsache, dass Frauen eine grosse Rentenlücke in der zweiten Säule haben, jedoch soll eine BVG-Reform da Lösungen liefern. Ausserdem werden die Renten durchaus an die Teuerung angepasst. Altersarmut ist ein ernstzunehmendes Problem, jedoch bietet das aktuelle System mit den spezifisch zugeschnittenen Ergänzungsleistungen eine gute Möglichkeit, dem zu begegnen. Diese müssen niederschwellig beantragt werden können.

Parolen 03. März 2024

Renteninitiative – Nein

Initiative für eine 13. AHV-Rente Nein