Ja zur Atomausstiegsinitiative

Die Schweiz hat die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen, sauberen, und enkeltauglichen Energieversorgung zu tun!

In der Schweiz gibt es zurzeit fünf Atomkraftwerke, welche rund einen Drittel des Schweizer Strombedarfs decken. Nach dem verheerenden Unglück in Fukushima kündigte der Bundesrat 2011 an, aus der Atomenergie aussteigen zu wollen. So werden in der Schweiz zwar keine neuen AKW mehr bewilligt, wann jedoch genau die bestehenden Kernkraftwerke ausser Betrieb genommen werden, ist nicht konkret definiert.

Die Initiative fordert deshalb eine maximale Laufzeit für Kernkraftwerke von 45 Jahren, was im internationalen Vergleich bereits sehr hoch ist. So werden Kernkraftwerke weltweit im Durchschnitt nach 26 Jahren ausser Betrieb genommen. Bei Annahme der Initiative wäre somit der Ausstieg aus der Atomenergie bis 2029 vollzogen.

Die Initiative schafft endlich verbindliche Daten für den Atomausstieg, welche Bundesrat und Parlament bis anhin nicht vorlegten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die AKW nur so lange betrieben werden, wie sie tatsächlich auch sicher sind, und nicht wirtschaftliche Überlegungen die Sicherheitsabwägungen konkurrenzieren.

Dies muss im Interesse aller sein, da der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über 45 Jahre Laufzeit doch enorme Sicherheitsrisiken birgt, was diverse Beinaheunfälle der letzten Jahre gezeigt haben.Erst durch die festgelegten Abschaltdaten wird ein Anreiz geschaffen, in die Förderung erneuerbarer Energien zu investieren, damit der Strom aus den Kernkraftwerken kompensiert werden kann. Die Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien ist machbar, sofern entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. So lange jedoch die billige Kernenergie stets verfügbar ist und kein klares Ziel zur Abschaltung der Kernkraftwerke definiert ist, besteht zu wenig Anreiz neue Technologien konsequent zu fördern.

Die Schweiz hat die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen, sauberen und enkeltauglichen Energieversorgung zu tun, der spätestens seit dem Reaktorunfall in Fukushima längst überfällig ist. Diese Chance gilt es zu nutzen, weshalb die JEVP die Atomausstiegsinitiative klar mit 39 zu 11 Stimmen befürwortet.


Text von Claudia Schürch, Präsidentin der JEVP Schweiz