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Medienmitteilung
Junge Evangelische Volkspartei

Die Junge EVP macht Ausbeutung zu ihrem Jahresthema

Bern, 03.01.2025 – Für das Jahr 2025 stellt die Junge EVP das Thema Ausbeutung in den Mittelpunkt ihrer politischen Arbeit. Dabei setzt sie den Schwerpunkt auf die Ausbeutung von Mensch und Umwelt in nachfolgenden Bereichen. Durch verschiedene Veranstaltungen und Aktionen wollen wir für die Problematik der Ausbeutung sensibilisieren, aber auch Lösungsansätze erarbeiten und diese konsequent angehen.

 

Prostitution: Menschenwürde schützen – Ausbeutung verhindern

Die Junge EVP verurteilt die Ausbeutung und Erniedrigung von Menschen in der Prostitution. Insbesondere Frauen sind in diesem Bereich häufig Opfer von Zwang, Gewalt und Menschenhandel. Laut der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) sind rund zwei Drittel der registrierten Fälle von Menschenhandel in der Schweiz auf die Prostitution zurückzuführen. Für uns ist jede Form der Ausbeutung mit der Menschenwürde unvereinbar und muss deshalb entschieden bekämpft werden.

 

Umwelt: Bewahrung statt Ausbeutung der Schöpfung

Die Schweiz hat einen der grössten ökologischen Fussabdrücke pro Kopf in Europa. Zudem importiert die Schweiz Rohstoffe wie Gold und Erdöl aus Ländern, in denen es häufig zu gravierenden Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen kommt. Nachhaltigkeit darf nicht nur ein Schlagwort sein, sondern muss als zentrale Richtschnur für unser Handeln gelten. Es braucht ein stärkeres Bewusstsein für die globalen Auswirkungen unseres Konsums und eine klare Verantwortung der Schweiz, ihren Beitrag zur Verminderung von Umweltzerstörung und sozialer Ausbeutung zu leisten.

 

Arbeitsbedingungen: Faire Löhne und soziale Sicherheit

Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse sind auch in der Schweiz traurige Realität. Menschen leiden unter gefährlichen und belastenden Arbeitsbedingungen, ausbeuterischen Praktiken und Löhnen, die kaum zum Leben reichen. Besonders betroffen sind Branchen wie das Baugewerbe, die Landwirtschaft, das Reinigungsgewerbe und Nagelstudios, in denen Arbeitnehmende oft unter prekären Bedingungen arbeiten - oft ohne ausreichenden Schutz und soziale Absicherung. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) lebten 2022 in der Schweiz 3,8% der Erwerbstätigen trotz Arbeit in Armut. Diese so genannte Working Poor-Problematik zeigt, dass auch Vollzeitstellen nicht immer existenzsichernd sind. Teilweise werden Arbeitsrechte systematisch verletzt, was durch den Einsatz von unterbezahlten Migrantinnen und Migranten oder illegalen Arbeitsverhältnissen verstärkt wird.

 

Unsere Forderungen

Die Junge EVP setzt sich entschieden für den Schutz der Menschenwürde und gegen jede Form von Ausbeutung in der Schweiz und weltweit ein. In Bereichen wie Prostitution und prekären Arbeitsverhältnissen kommt es immer wieder zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Die Junge EVP unterstützt deshalb das Nordische Modell, welches den Kauf sexueller Dienstleistungen unter Strafe stellt und den Schutz der Betroffenen in den Vordergrund stellt. So kann der Teufelskreis der Ausbeutung durchbrochen und den Opfern geholfen werden, ohne sie weiter zu kriminalisieren.

 

Zudem fordert die Junge EVP, dass alle Arbeitnehmenden in der Schweiz von fairen Löhnen und sozialer Sicherheit profitieren. Prekäre Arbeitsverhältnisse wie in der Landwirtschaft, auf dem Bau oder in Nagelstudios müssen bekämpft werden. Es darf nicht sein, dass Menschen trotz Arbeit in Armut leben müssen. Löhne müssen existenzsichernd sein und Arbeitsrechte konsequent durchgesetzt werden.
 

Die Junge EVP unterstützt zudem die Konzernverantwortungsinitiative, welche eine verbindliche Verantwortung von Schweizer Unternehmen für ihre globalen Lieferketten fordert. Unternehmen sollen haften, wenn ihre Geschäftspraktiken zu Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung führen. Damit kann die Schweiz eine aktive Rolle im weltweiten Kampf gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung spielen.

 

Für weitere Informationen und Interviewanfragen stehen Ihnen Lea Blattner und Leona Eckert gerne zur Verfügung:

 

Lea Blattner, Co-Präsidentin Junge EVP Schweiz

076 580 60 76, lea.blattner@jevp.ch 

Leona Eckert, Co-Präsidentin Junge EVP Schweiz

077 405 30 47, leona.eckert@jevp.ch