Zürcher Klimagipfel vom 3. Oktober 2007
Gemeinsame Absichtserklärung
VertreterInnen von Jungen Grünen, JUSO und *jevp erklären gemeinsam
1. Der Klimawandel findet statt.
Der Klimawandel gehört zu den am Besten untersuchten Phänomenen in der Geschichte der Menschheit. Tausende von Wissenschafter sind sich einig: der Klimawandel findet statt.
2. Der Klimawandel ist menschgemacht. Die derzeit beobachtbare Erwärmung übersteigt die natürlichen Schwankungen des Klimas. Der Mensch und seine Lebensweise lösen den Klimawandel aus.
3. Der Klimawandel ist nicht egal. Er hat hohe ökonomische Kosten. Die Vorteile eines entschiedenen und frühen Handelns überwiegen die wirtschaftlichen Kosten des Nichthandelns bei weitem. Klimaschutz ist billiger als die Kosten des Klimawandels.
4. Klimaschutz ist auch eine ethische Frage. Wenn wir das Klima nicht schützen, schränken wir den Handlungsspielraum der kommenden Generationen ein. Entwicklungs- und Schwellenländer werden die ökonomischen Folgen des Klimawandels überdurchschnittlich stark zu spüren bekommen.
5. Erdöl und Erdgas sind endlich Ganz unabhängig von der Klimaproblematik sind die Ressourcen Erdöl und Erdgas endlich. Früher oder später müssen wir unsere Wirtschaft und unsere Lebensweise auf die Basis erneuerbarer Energien stellen.
6. Planungssicherheit ist wichtig. Wenn diese Umstellung langfristig und stufenweise erfolgt, ist das besser für die Wirtschaft und die
Bevölkerung als die schockartige Verknappung wichtiger Energieträger und Rohstoffe.
7. Wir streben gemeinsam die folgenden Massnahmen an:
- Eine Lenkungsabgabe auf Treibstoffen, welche die CO2-Emissionen jährlich um 3 Prozent senkt und die je zur Hälfte via Krankenkassenprämien an die Bevölkerung zurückerstattet sowie in alle Formen ökologischer Mobilität investiert wird.
- Einführung eines Roadpricings, zumindest in den Ballungsräumen, mit einer
zweckgebundenen Verwendung der Abgaben.
- Eine auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtete Siedlungspolitik. Wohnort, Arbeitsort und Freizeitaktivitäten sollen räumlich möglichst nahe beieinander liegen.
- Vergünstigte ÖV-Preise für junge Leute in Ausbildung.
- Aufhebung der Flaschenhälse im internationalen Eisenbahnnetz für Güter und Personen.
- Eine Abgabe bei Flugreisen zur Kompensation des CO2-Ausstosses.
8. Wir erklären uns bereit zum gemeinsamen Handeln. Wahlkampf- und Medienlogiken zwingen uns zur steten Profilierung. Im politischen Alltag ist auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit gefragt. Wir wollen uns deshalb um ein pragmatisches und gemeinsames Handeln im Klimaschutz bemühen.